Der Katalog zur Sammlung Serviceplan zeigt abstrakte Kunst nach 1945 bis heute
Hinter jedem größeren Kunstwerk steht eine interessante Geschichte. Insbesondere bei einem abstrakten Bild erzählt diese aber nicht nur das Kunstwerk selbst, sondern vor allem die Persönlichkeit der jeweiligen Kunstschaffenden. „Bilder der Seele“ zeigt über 200 künstlerische Arbeiten, die nach 1945 bis heute entstanden sind, und interpretiert sie anhand des Lebens und der Einstellung von mehr als 50 namhaften Künstlerinnen und Künstlern sowie der Rezeption ihrer Werke.
1945 wird zum Ausgangspunkt einer neuen Epoche der modernen Kunst. Zwölf Jahre Malverbot hatten bei den jungen Kunstschaffenden einen ungeheuren Nachholbedarf und Gestaltungswillen aufgebaut, der sich nach dem Krieg in vielen neuen Gruppierungen, Ausstellungen und Kunstströmungen explosionsartig entlud und bis heute wirkt beziehungsweise sichtbar ist.
Die Sammlung Serviceplan des Unternehmers Peter Haller unternimmt den Versuch, diesen Neuanfang in der Kunst darzustellen. „Eine Sammlung ohne Konzept ist eine Ansammlung“, hat der Fotograf und Kunstsammler F. C. Gundlach einmal festgestellt. Dem setzt Peter Haller ein klar definiertes Konzept entgegen: „Für alle, die mehr über die zeitgenössische Kunst wissen wollen und über die Menschen, die sie schaffen“, lautet das Motto, das er dem Katalog zu seiner Kollektion voranstellt.
Inhaltlich widmet sich die Sammlung Serviceplan ausschließlich der abstrakten Kunst nach 1945. Dabei erschöpft sie sich nicht im Informel der 1960er-Jahre, sondern verfolgt die Auswirkungen unterschiedlicher abstrakter Kunstströmungen jener Jahre bis heute. Die mit ästhetischem Anspruch in musikalisch-rhythmischer Tonalität ausgewählten Werke dokumentieren im stimmigen Zusammenspiel auf eingängige Weise die Entwicklung der modernen Kunst. Unter den vertretenen Künstlern finden sich große Namen wie Francis Bacon, Georg Baselitz, Alexander Calder, Tony Cragg, Alex Katz, Anselm Kiefer, Marino Marini, Ernst Wilhelm Nay oder Serge Poliakoff.