Neue Bücher mit Tipps für das Studium und den professionellen Alltag
Die eigene Kreativität auszuleben, ihre Möglichkeiten auszuloten, das Material kennenzulernen und unterschiedliche Techniken auszuprobieren - diese Aspekte prägen den Wunsch nach einem Leben als Künstler*in oder Kreativschaffende*r. Wenn die Kunst nicht brotlos sein soll, fordern diese Berufe eine hohe Risikobereitschaft und die Fähigkeit, sich selbst zu vermarkten.
Schon die Aufnahme an einer künstlerischen Hochschule ist eine Herausforderung. Hier gilt: Wer an einer Akademie oder an einer Designhochschule studieren will, muss eine besondere Eignung nachweisen. Das Buch „Die gute Mappe“ richtet sich an Designer*innen und Illustrator*innen und hat sowohl für etablierte Kreative als auch für solche, die gerade ihre Karriere starten, wertvolle Tipps und Tricks in petto. Timon Böse hat mit dem Titel „Alles für die Kunst“ angehende bildende Künstlerinnen und Künstler im Blick. Er deckt die Karriere vom Studium bis zum Künstlertod ab, so der formulierte Anspruch. Klar strukturiert und einfach verständlich erreicht er vor allem junge Menschen und vermittelt auf einen Blick alles Wissenswerte für eine erfolgreiche Karriere als Künstler*in. Eine Besonderheit bei diesem Buch ist die Idee, den identischen Inhalt in femininer Sprachfassung in der roten Coverausgabe und in maskuliner Sprachfassung in der blauen Coverausgabe anzubieten.
Der Schritt in die Selbstständigkeit beginnt für freie Kunstschaffende, Designer*innen und kreativ Tätige in der Regel mit einem Atelier. Um Kunstwerke, Dienstleistungen und Produkte an die Kundschaft zu bringen, ist darüber hinaus aber auch unternehmerische Kompetenz gefragt. In ihrem Buch „Wie überlebe ich als Künstler*in?“ gelingt es Ina Roß aus dieser „Angstdisziplin“ ein spannendes, kreatives Projekt zu machen. Die aktualisierte und stark erweiterte Neuausgabe ihres Buches bietet konkrete Hilfe bei den vielgestaltigen Herausforderungen von Marketing, Finanzierung und Selbstorganisation von Künstler*innen. Der Band geht nun vermehrt auf Förderungsmöglichkeiten, digitale Finanzierungen und auf das Thema Frauen im Kunstbetrieb ein. Für Gründer*innen in der Kreativbranche hält „Mein Kreativ-Business“ Anregungen aus der Praxis bereit und beantwortet die Frage: Wie kann vor und nach der Gründung das eigene Label über Social Media, Workshops oder Markenbildung sichtbar gemacht werden, ohne aggressive Verkaufstechniken anwenden zu müssen?
Zum Berufsbild kreativ Tätiger gehört es auch, aktuell verbindliche Rechtsgrundlagen zu kennen. Schließlich sind Vertragsabschlüsse Teil des Alltags. Hier ist das Buch „Kunst, Markt und Recht“ ein Leitfaden für den rechtssicheren Umgang mit Kunstwerken, während „Recht für Designer“ als verlässlicher Wegweiser einen Überblick über alle juristischen Fragen vermittelt, die für Designer*innen relevant sind.
Kunstschaffende, freiberufliche Designer*innen und Kreative müssen als selbstständig Arbeitende ihre Werke, Dienstleistungen und Produkte in unterschiedlicher Weise präsentieren. Das Schlagwort lautet hier: Eigenvermarktung. Lioba Werth gibt mit ihrem Buch „Als Künstler erfolgreich sein“ einen Methodenkoffer voll klarer Beispiele, Regeln und No-Gos in Sachen Selbstmarketing an die Hand. Der Titel „Click, like and follow“ thematisiert die grundlegende Frage nach dem „Make or Buy“ im digitalen Self-Marketing erfolgreicher Künstlerexistenzen. Welche Maßnahmen führt man selbst durch und ab wann und für welche Problemstellungen ist professioneller Support von außen die bessere Lösung? Autor Roberto de Simone organisiert seit mehr als 20 Jahren Social-Media-Aktivitäten und vermittelt Grundwissen, das die eigene Kompetenz stärkt und damit die Unabhängigkeit von Meinungen und Entscheidungen Anderer fördert.
Wer den Kunstmarkt erobern oder sich zumindest seiner Mechanismen bedienen möchte, sollte wissen, wie es dort zugeht. Auktionshäuser, Galerien, Kritiker*innen, Kunstsammelnde und -schaffende … – Es gibt eine ganze Reihe von Agierenden, die den Kunstmarkt bestimmen, sowie zahlreiche Faktoren und Regeln, die man kennen sollte. Sich hier zu orientieren, ist gar nicht so einfach … Michael Findlay erzählt in seiner Publikation „Vom Wert der Kunst“, was Menschen dazu bewegt, scheinbar irrational hohe Summen für Kunstwerke zu bezahlen, nach welchen Kriterien sie sich für bestimmte Kunstschaffende entscheiden und welche Rolle die erworbenen Werke im Leben der Sammelnden spielen. Anna Haifisch hingegen verfolgt in ihrem Comic „The Artist“ einen ganz anderen Ansatz. Ihr gezeichnetes Porträt des Kunstbetriebs ist satirisch pointiert und zugleich schonungslos menschlich. Liebevoll nimmt sie sich der Zumutungen, Peinlichkeiten und Ängste der Künstlerexistenz an.
Wer in den Kunstmarkt und die Kreativbranche einsteigen möchte und sich für die vielfältigen Möglichkeiten interessiert, steht vor einem breit gefächerten Angebot. Hier bietet die gerade erschienene Publikation „Kreative Jobs für kreative Köpfe“ einen umfassenden Überblick über Berufsbilder und Studiengänge. Der Studienführer beschränkt sich allerdings in fünf Überkapiteln auf „Architektur & Co.“, „Gestaltung“, „Kunst & Co.”, „Gamedesign“, „Fotografie & Fashion“. Kreative Jobs in den darstellenden oder musischen Künsten werden in dem Band nicht berücksichtigt. Für alle Berufseinsteiger und -einsteigerinnen jedoch, die ihre Zukunft in den von Andreas M. Modzelewski aufgeführten fünf Bereichen der Kreativbranche suchen, bietet das Buch eine bessere Orientierung bei der Wahl des Studiums sowie und einen guten Einblick in das Angebot der deutschen Studienlandschaft.