Eine Reise zu den Baumriesen Afrikas
Beth Moon würdigt in ihrem „Tagebuch des Verschwin-dens“ die Schönheit
und die Bedeutung der Affenbrotbäume
Die Affenbrotbäume Madagaskars und des südlichen Afrikas gehören zu den Naturwundern der Welt. Diese ungewöhnlich geformten Baumriesen, die aussehen, als würden ihre Wurzeln zum Himmel wachsen, gehören zu den ältesten bekannten Lebewesen. Doch nun sind sie vom Aussterben bedroht.
Die mächtigen Gewächse können mehr als 2.000 Jahre alt werden und ihre massiven, wasserspeichernden Stämme können einen Durchmesser von mehr als zehn Metern erreichen. So kann die Pflanze trotz Hitze und Trockenheit wachsen. Doch nun sterben plötzlich die größten Baobabs und brechen buchstäblich unter ihrem eigenen Gewicht zusammen. Wissenschaftler vermuten, dass diese uralten Riesen durch Dürre und höhere Temperaturen dehydriert sind, wahrscheinlich das Ergebnis des Klimawandels. Als die Fotografin Beth Moon von dem schnellen Verschwinden dieser Bäume erfuhr, entschied sie sich, eine fotografische Pilgerreise zu unternehmen, um die noch überlebenden Affenbrotbäume zu dokumentieren.
In diesem Band – deutlich überdimensioniert, um dem majestätischen Maßstab ihrer Motive gerecht zu werden – präsentiert Moon fünfzig atemberaubende Duotone-Baum-Porträts, hauptsächlich der Baobabs von Madagaskar und Senegal. In einem bewegenden Tagebuchtext, der mit farbigen Reisefotos gespickt ist, erzählt sie darüber hinaus von ihrer ereignisreichen Reise zu diesen fantastischen Bäumen, denn die Affenbrotbäume sind für den Menschen nicht nur als eine erneuerbare Quelle für Nahrung, Ballaststoffe und Treibstoff unverzichtbar, sie spielen auch in den menschlichen Gemeinschaften eine wichtige Rolle: Sie sind der Mittelpunkt des spirituellen Lebens.
„Beth Moons atemberaubende Bilder fangen die Kraft und das Geheimnis der verbleibenden uralten Bäume der Welt ein. Diese uralten Waldwächter gehören zu den ältesten Lebewesen auf dem Planeten, und es ist äußerst wichtig, dass wir alles in unserer Macht Stehende tun, um ihr Überleben zu sichern. Ich möchte, dass meine Enkelkinder – und ihre – die Wunder solcher Bäume im Leben kennen und nicht nur von Fotos längst vergangener Dinge.“ Dr. Jane Goodall
Über die Fotografin/Autorin
Beth Moon ist eine in New York ansässige Fotografin, die lange analog arbeitete und ihre Fotografien im Platindruck herstellte. Nun wendet sie sich erstmals der Digitalfotografie zu. Mit ihren Bildern möchte Moon auf die Gefährdung der uralten Baumgiganten aufmerksam machen. Moons hochgelobte Arbeiten wurden in zahlreichen Magazinen veröffentlicht und werden in Galerien in den USA, Italien, Israel, Brasilien und Dubai gezeigt.
Über den Autor des Essays
Adrian Patrut, Professor für Chemie an der Babes-Bolyai-Universität in Rumänien, hat das Alter der afrikanischen Affenbrotbäume über das neue Verfahren des „radiocarbon dating“ wissenschaftlich erforscht.