Ein Überblick über aufstrebende junge Kunstschaffende aus aller Welt
Erfolg am Kunstmarkt wird von sehr vielen Faktoren bestimmt. Dennoch werden immer wieder vielversprechende Talente sichtbar, wenn sie von unterschiedlichen Institutionen wie Museen, Galerien oder Verlagen gefördert werden.
Der Phaidon-Verlag liefert mit dem gerade erschienenen Buch „Prime. Art’s Next Generation“ einen Status quo aufstrebender Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt, die sich anschicken, die internationale Kunstwelt zu erobern. Der reich illustrierte Bildband im festen Einband nennt auf 448 Seiten 107 Künstler*innen – alle nach 1980 geboren. Dahinter verbirgt sich allerdings mehr als eine bloße Auflistung, denn für die Auswahl der Kunstschaffenden hat der Verlag die Expertise einer Nachwuchsgeneration von Expert*innen, Kritiker*innen und Kurator*innen aus Museen und Galerien eingeholt.
Der englischsprachige Titel präsentiert jeden Künstler bzw. jede Künstlerin auf einer farbigen Seite namentlich mit Geburtsdatum und derzeitigem Lebensmittelpunkt. Aufschlussreich sind die, wenn auch nur kurzen, Ausführungen der Nominierenden, die sich der künstlerischen Praxis der von ihnen Empfohlenen mit Fokus auf deren Kunstwerke und -prozesse widmen. Mehrere sich anschließende Seiten zeigen dann die Arbeiten der vorgestellten Kunstschaffenden.
Auch wenn die Zusammenstellung etwas willkürlich erscheint, so gewährt das Buch in der vorliegenden Form doch einen interessanten, kuratierten Überblick über die junge Kunstszene in aller Welt, wie man ihn ansonsten kaum erhalten kann. In bewährt hochwertiger Phaidon-Manier produziert, machen die aufschlussreichen Texte neugierig und die präsentierten Arbeiten bieten ein weites Feld der Inspiration.
Zu den vorgestellten Künstler*innen gehören unter anderem: Lawrence Abu Hamdan, Farah Al Qasimi, Korakrit Arunanondchai, Firelei Báez, Meriem Bennani, Amoako Boafo, Danielle Brathwaite-Shirley, Jordan Casteel, Jesse Darling, Jadé Fadojutimi, Louis Fratino, Lauren Halsey, Kudzanai-Violet Hwami, Joy Labinjo, Lina Lapelyte, Carolyn Lazard, Ad Minoliti, Tyler Mitchell, Toyin Ojih Odutola, Ima-Abasi Okon, Thao Nguyen Phan, Christina Quarles, Tschabalala Self, Paul Mpagi Sepuya, Shen Xin, Avery Singer, Martine Syms, Salman Toor, Zadie Xa
Zu den mehr als 100 Institutionen, deren Expertise eingeholt wurde, zählen beispielsweise: Baltimore Museum of Art; Bellas Artes Projects (Manila); ESPAC (Mexico City); The Factory Contemporary Arts Centre (Ho Chi Minh City); KW Institute for Contemporary Art (Berlin); MoMA (New York); Museo de Arte Moderno (Medellín); Museums Victoria (Melbourne); RAW Material Company (Dakar); Sharjah Art Foundation; Studio Museum in Harlem (New York); Tai Kwun Contemporary (Hong Kong); Tate Modern (London); Whitechapel Gallery (London); Whitney Museum of American Art (New York); and X Museum (Beijing).