Acrylfarben selbst herstellen
Man wünscht sich für ein Projekt in Acryl eine besondere Farbstimmung und möchte sich ungern mit Kompromissen zufriedengeben, doch der Blick auf die zur Verfügung stehende Palette ist eher ernüchternd. Die Lösung des Problems liegt nahe: In Eigenregie lässt sich zielgenau der Wunschfarbton oder gleich eine ganze Farbrange herstellen.
Hier illustriert eine Flächenmalerei auf kreidegrundierten Malkartons die Möglichkeiten selbst hergestellter Töne. Dazu benötigt man nur wenige Mittel – Pigmente, Acryl-Binder und etwas Kreide, dazu Gefäße zum Anrühren und dicht verschließbare, kleine Behälter zur Aufbewahrung. Allerdings sollten die Farben nur in kleinen Mengen zum baldigen Verbrauch und nicht mit Blick auf eine längere Bevorratung hergestellt werden, da sie vergleichsweise rasch eintrocknen.
Kreide ist ein wichtiger Bestandteil der selbstgemachten Acrylfarbe, da sie für Homogenisierung und streifenfreien Auftrag in der Fläche sorgt. Die Kreide wird zunächst in wenig Wasser eingesumpft und anschließend in kleiner Menge dem Acryl-Binder hinzugefügt. Wenn diese beiden Grundbestandteile gut miteinander verbunden sind, kommen die Pigmente an die Reihe: Pur oder gemischt, aber immer allmählich Schritt für Schritt hinzugefügt, lassen sie den gewünschten Farbton entstehen. Sollte die Farbe zu pastos geraten, kann sie mit etwas Wasser oder zusätzlichem Binder verdünnt werden.
Wenn mehrere Farben hergestellt werden sollen, ist es empfehlenswert, sich zunächst auf die Basisfarben zu konzentrieren, aus denen viele unterschiedliche Farbtöne herausgemischt werden können. Eine Grundpalette sollte Rot, Blau und Gelb, Schwarz und Weiß sowie das eine oder andere Erdpigment wie Ocker oder Umbra beinhalten. Doch natürlich kann auch jeder gewünschte Farbton separat nach Bedarf angerührt werden. Die Farbfantasie kennt also keine Grenzen – ein Versuch lohnt sich!
Hallo Ina!
Ein sehr interessanter Artikel. Davon inspiriert habe ich die Materialien gekauft und möchte gern loslegen.
Ist Champagnerkreide die richtige Wahl?
Und meine zweite Frage ist, wie man den Kreidegrund auf dem Malkarton mischt. Kann ich dafür eine Anleitung bekommen?
Schöne Grüße aus Dortmund
Petra Reineke
Sehr geehrte Frau Reineke, bitte entschuldigen Sie vielmals die späte Rückmeldung. Zu Ihren Fragen: 1) genau, hier können Sie Chamapgnerkreide benutzen. Und zu 2): wir haben im boesnerKunstportal speziell einen Beitrag, in dem die Herstellung des Kreidegrunds erläutert wird: https://www.boesner.com/kunstportal/material-und-inspiration/praxis/ein-guter-grund/. Mit besten Grüßen, das boesner-Team