Ein blauer Stuhl, ein Beistelltisch, eine Vase mit Blumen – diese Szenerie lädt zum entspannten Verweilen ein. Hartpappe als Bildträger, Bunt- und Tonpapiere und nur wenig Malerei zeigen die Möglichkeiten, die in der Collage stecken.
Ein oft vernachlässigter, aber die Gesamtwirkung maßgeblich bestimmender Faktor ist der Klebstoff. Hier wurde – wie bei der großen Collage aus gerissenen Papierbahnen im Beitrag „Echt gerissen“ – eine selbst hergestellte Leimlösung aus Hasenleim-Granulat und Wasser verwendet. Hasenleim ist flexibel, trocknet langsam und wird daher bevorzugt für Arbeiten mit Papier eingesetzt, etwa auch beim Buchbinden. Fertiger Papierleim oder andere Klebstoffe leisten ebenfalls gute Dienste.
Auf den mit der Farbrolle dunkelgraugrundierten Malkarton wird in Formgeschnittenes Tonpapier aufgeleimt. Die Kontur der einzelnen Bestandteile wird dazu locker vorgezeichnet und ausgeschnitten. Für die Tischplatte dient Geschenkpapier, und allein der Krug ist aus einem eingefärbten Papierbogengerissen (wobei der weiße Reißrand zur Lichtkante gerät). Die einzelnen Teile werden provisorisch angepinnt, um ggfs. eine Formkorrektur zu ermöglichen, und schließlich dauerhaft aufgeleimt.
Zum Abschluss sorgt wenig Malerei für Tiefe, Volumen und Plastizität in den Schattenpartien des Sessels und auf dem Boden, den Glanzlichtern auf den gebogenen Armlehnen und der linken Kante des Sessels. Insbesondere die Blumen wirken in ihrer Plastizität fast reliefhaft erhaben.
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