Martina Zingler über ihre Vorliebe für Pastellkreiden
Vor fast 30 Jahren habe ich die ganz weichen Künstler Soft-Pastelle entdeckt. Seitdem kann für mich kaum ein anderes Medium mit der direkten Haptik und der Vielseitigkeit von Pastellen mithalten. Ich schätze die malerischen Eigenschaften der Pastellkreide, mit der ich flächig und deckend arbeiten kann, aber auch lasierend – je nach Druckstärke. Da ich die Pastelle verwende wie ein komplettes Set aus Pinseln, kann ich – je nachdem ob ich mit einer Fläche, einer Seite oder einer Kante der Pastellkreide arbeite – feine Linien ziehen, Abdrücke hinterlassen, großzügige Flächen anlegen und Strukturen schaffen. Für Vorzeichnungen oder sehr dunkle Bereiche verwende ich hin und wieder eine dunkle Skizzierkohle – sie harmoniert so gut mit den Pastellen.
Ich schätze auch die extreme Leuchtkraft der Pastelle, die dank ihres hohen Pigmentanteils zustanden kommt. Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, mich vom Zeichnerischen und vom starken Verwischen zu lösen und die Farben fast nur noch auf das Papier zu setzen. Dieses Vorgehen erhält die Leuchtkraft und hinterlässt manchmal so etwas wie einen pastosen Farbfleck, der eine Magie für sich entwickelt. Und auch die Möglichkeit, mit Pastell viele Schichten übereinander zu legen und so Farbflächen optisch zu mischen, hat für mich einen ganz besonderen Reiz. Nicht zuletzt kommt mir die schnelle Arbeitsweise entgegen – langes Mischen ist ja nicht nötig und auch gar nicht möglich. Die Herausforderung liegt in der Wahl des „richtigen“ Pastellsticks.
Martina Zingler,
geboren 1972 in Salzgitter-Bad,
lebt und arbeitet in Salzgitter
www.atelier-zing.de
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