Material & Inspiration

Mattschwarz in tiefsten Schatten

Kein Raum für Reflexion

Bleistifte sind aus dem Atelier und von Schreibtischen nicht wegzudenken, und sie gelten als das künstlerische Zeichenmittel schlechthin. Nürnberg ist seit jeher das Zentrum der deutschen Bleistiftherstellung: Im Laufe des 19. Jahrhunderts waren Grafitlager in aller Welt entdeckt worden, und bereits um das Jahr 1900 stellten allein die Fabriken in und um Nürnberg 225 Millionen Stifte pro Jahr her.

Von Anfang an schöpften Künstler*innen alle Möglichkeiten des Bleistifts aus, die sich insbesondere in der Verwendung unterschiedlichster Härtegrade zeigen. So zeichnete etwa Jean-Dominique Ingres (1780–1867) mit sehr hartem Stift in feinstem Liniengefüge, und auch die erste Romantikergeneration zog die harte Mine mit ihrer reinen, fast silberstiftartigen Wirkung den weicheren Varianten vor. Deren reiches Ausdrucksspektrum von der Farbmodellierung bis hin zum tiefsten Schatten erwies sich als ideal für die realistische Landschaftszeichnung. Der künstlerische Weg in die Moderne – hier sei aus der Fülle von Beispielen allein auf die spontanen Zeichnungen Picassos verwiesen – wurde auch mithilfe des Bleistifts beschritten, und heute wird kaum ein*e Künstler*in auf die Möglichkeiten des Stifts verzichten.

Heute werden beim 1761 gegründeten Unternehmen Faber-Castell über zwei Milliarden holzgefasste Blei- und Farbstifte produziert. Aus dem traditionsreichen Hause stammt nun eine besondere Bleistift-Innovation, die auch sehr zeitgenössischen Anforderungen Rechnung trägt: Der Pitt Graphite Matt Bleistift bietet keinen Raum für Reflexion, denn er erzeugt einen matten Abstrich, der Lichtreflexion extrem reduziert und somit nicht nur ein tiefes Schwarz von hoher Tonwertdichte, sondern in der Summe seiner Eigenschaften auch optimale Reproduktionsmöglichkeiten per Fotografie und Scan bietet. Der neue Bleistift wird in acht Härtegraden in einer differenzierte Palette von Mittelgrau bis Tiefschwarz in der bekannten Klassifizierung von HB bis 14B angeboten – je größer die Ziffer vor dem B, desto weicher und schwärzer ist die jeweilige Mine. Im Zusammenspiel der matten Optik mit dem tiefschwarzen Strich eröffnet Pitt Graphite Matt neue Dimensionen in der monochromen Zeichnung. In dieser stimmungsvollen Szenerie der Stadtlandschaft am Pariser Seine-Ufer kommen alle Härtegrade des Stifts zum Einsatz.

Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe

Monochrome Zeichnungen in Bleistift leben von den Kontrasten in Grau- und Schwarztönen. Eine so detaillierte Zeichnung verlangt schon im Vorfeld genaue Planung und zeichnerisches Wissen, das immer die Gesamtkomposition im Blick behält – wo stehen die tiefsten Schatten, welche Partien sind im Licht? Die nötige Plastizität wird durch übereinandergelegte Schraffuren erzeugt. Dabei gilt natürlich: Je weicher der Stift, desto dunkler sein Strich und umso stärker die Tiefenwirkung. Wichtig ist auch die Wahl des Zeichenpapiers: Je glatter und feiner das Papier, desto tiefer das Schwarz. Für die schnelle, expressive Skizze hingegen empfiehlt sich auch ein stärker gekörntes Papier, das den Strich etwas bricht.

Die Lichtwirkung wird in der Setzung feinster Nuancen erzielt. Bereits in der Anlage der Zeichnung bleiben Höhungen und Lichter als weißes Papier stehen, können nur schwer nachträglich hinzugefügt werden – auch wenn der Stift natürlich radiert werden kann. Und so beginnen die feinen Linien im helleren Grauton der höheren Härtegrade. Die grundlegende Zeichnung ist bewusst so hell wie möglich gehalten und gibt dem Sujet Struktur: den Takt der Fensterachsen und Geschosse, die Perspektive, die Positionierung von Büschen und Bäumen, die trennende Kaimauer und die Brücke, die von einem Ufer zum anderen und somit zum Betrach-terstandpunkt führt.

Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe
Monochrome Zeichnung in Bleistift
Foto: Ina Riepe

Partie für Partie des Blattes wird in immer weicheren Härtegraden in Lagen von sorgfältigen, dicht an dicht gelegten Schraffuren tiefer gefasst, bis in der letzten Phase mit dem weichsten Bleistift die dunkelste Tönung erzeugt wird: An den verschatteten Dächern im Schatten, in der dunkleren Gasse, die zwischen den Häusern am Seine-Ufer mündet, und insbesondere im lichtarmen Bereich unter der Brücke.

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Produkt­empfehlungen

Der Grafitstift mit einer matten und tiefschwarzen Mine wurde speziell entwickelt, um Lichtreflexionen zu reduzieren und maximale Tiefenwirkung zu erzeugen. Der Wegfall des typischen, schimmernd glänzenden Bleistiftabstrichs eröffnet neue Möglichkeiten beim Zeichnen und Skizzieren, insbesondere bei monochromen Grafitarbeiten: Dank der reduzierten Lichtspiegelungen gehen aus keinem Blickwinkel Details der Zeichnung verloren und Werke lassen sich originalgetreu fotografieren, scannen und digital präsentieren. Der innovative Bleistift ist in der bewährten Künstlerqualität von Faber-Castell erhältlich: extra bruchfest, lichtbeständig und mit umweltfreundlichem Wasserlack.

Das Set mit 6 Stiften enthält die Härtegrade 2B, 4B, 6B, 8B, 10B und 12B. Das 11 teilige-Set enthält zusätzlich Stifte in den Härtegrade HB und 14B sowie einen Papierwischer, einen Metallspitzer und einen PVC-freien Radierer.

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