Buchtipp

400 Jahre Farbgeschichte

Die Geschichte der Farbtheorie in zwei Bänden

Schon die frühesten Formen menschlicher Krea­tivität – Schnitzereien, Markierungen und Höh­lenmalereien – zeugen von der Auseinander­setzung der Menschen mit Farbe. Fast genauso alt wie die genannten Beispiele ist der Wunsch, das universelle Phänomen fassbar zu machen und ihm Struktur, Ordnung und Sinnhaftigkeit zu verleihen. Diese Faszination liegt allen Wer­ken zugrunde, die in diesem Buch versammelt sind.

The Book of Colour Concept Innenansicht 02

Abbildung aus dem Innenteil des Buches, © Taschen Verlag 2024

The Book of Colour Concepts bringt mehr als 65 seltene Bücher und Manuskripte aus einer Vielzahl von Institutionen zusammen, darunter die bedeutendsten Farbensammlungen der Welt, und entführt seine Leserschaft auf eine chro­matische Reise durch vier Jahrhunderte. Über 1.000 Abbildungen zeigen prachtvolle Kreise und Kugeln, vielfarbige Tabellen und ausgefeilte Diagramme, viele davon exklusiv für diese Edi­tion neu fotografiert. Einige der Konzepte ent­halten umfassende Farbtaxonomien, andere beleuchten das Verhältnis von Farbe und Musik oder die Verbindungen zwischen Farbe und menschlichen Gefühlen.

The Book of Colour Concept Innenansicht 01

Abbildung aus dem Innenteil des Buches, © Taschen Verlag 2024

Grundlegende Werke zur Farbtheorie, darunter Isaac Newtons „Opticks“ und Johann Wolfgang von Goethes herausragende Abhandlung „Zur Farbenlehre“, stehen neben seltenen und unge­wöhnlichen Beiträgen wie den theosophischen Farbsystemen von Charles Webster Leadbeater und Annie Besant, dem umfassenden „Wörter­buch“ der Farbe von Aloys John Maerz und Mor­ris Rea Paul oder den patchworkartigen Kom­binationen des japanischen Kostümbildners und Künstlers Sanzō Wada.

Die gerade im Taschen Verlag erschienene zwei­bändige Edition rückt zudem viele faszinierende und oft übersehene Werke von Frauen ins Ram­penlicht, darunter die radikal originellen „Farb­flecken“ der englischen Blumenmalerin Mary Gartside und ein botanisches Notizbuch der wegweisenden Spiritistin Hilma af Klint.

Einführende Essays von Herausgeberin Alexan­dra Loske und Co-Autorin Sarah Lowengard brin­gen die vorgestellten Farbsysteme in einen grö­ßeren Zusammenhang, während sachkundige Texte der Herausgeberin zu den abgebildeten Werken auf jede Theorie genauer eingehen. Indem es die Geschichte der Farbe in all ihren Formen und Ausprägungen beleuchtet, bietet „The Book of Colour Concepts“ eine chromati­sche Chronologie von beispiellosem Umfang.

Die Herausgeberin

Alexandra Loske ist eine britisch-deutsche Kunsthistorikerin, Autorin und Museumskura­torin mit besonderem Interesse für die Rolle von Frauen in der Geschichte der Farbe. Sie ist aktuell Kustodin des Royal Pavilion in Brighton. Neben zahlreichen Vorträgen und Veröffentli­chungen u.a. über Farbe hat Loske 2014 auch die Ausstellung „Regency Colour and Beyond, 1785–1845“ im Royal Pavilion kuratiert.

Die Co-Autorin

Sarah Lowengard ist Technik- und Wissen­schaftshistorikerin und schreibt über praktische und philosophische Auseinandersetzungen mit Farbe. Seit über vierzig Jahren restauriert sie Kunstwerke und stellt bereits noch länger hand­werklich gefertigte Farben her.

0 Kommentare
Kommentare einblenden

Produkt­empfehlungen

Vom 17. Jahrhundert bis zum Aufkommen des digitalen Zeitalters wurden Farbtheorien mit üppigen Rädern, mehrfarbigen Diagrammen und akribischen Darstellungen veranschaulicht. Diese aufschlussreiche Ausgabe versammelt über 65 Werke aus aller Welt und verfolgt die unendlichen Nuancen und Schattierungen eines Themas, das Newton, Goethe, Sanzo Wada, das Bauhaus und viele andere inspirierte.

846 S., zahlr. farb. Abb., 24,3 x 30,4 cm, 2 Bde im Schuber, dt./engl./franz./span., Taschen 2024

Zum Produkt

Diese Artikel könnten Sie auch interessieren: