Max Beckmann in der Hamburger Kunsthalle
Hinweis: Auch wenn die Hamburger Kunsthalle aufgrund der aktuellen Maßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie derzeit für den Publikumsverkehr geschlossen ist, möchten wir Ihnen trotzdem einen Einblick in die Ausstellung bieten. Jederzeit zugänglich ist die Ausstellung online in der „Digitalen Kunsthalle“ des ZDF.
Die prägnanten Selbstdarstellungen, seine Doppelbildnisse mit den Ehefrauen, die repräsentativen Porträts seiner Förderer und Mäzeninnen sowie mythologische und biblische Figurenbilder machen Grundkonstanten menschlichen Zusammenseins eindrucksvoll erfahrbar. Dabei sind die Rollen von Weiblichkeit und Männlichkeit in den Werken von Max Beckmann (1884–1950) oft widersprüchlich – Begehren, Hingabe und Widerstreit, Macht und Ohnmacht, Freiheitsdrang und Verschmelzung. Die Ausstellung „Max Beckmann. weiblich-männlich“ in der Hamburger Kunsthalle untersucht diese Rollen und befragt Beckmanns Bilder sowohl auf ihre historische Bedeutung als auch auf ihre Aktualität unserer Zeit.
Mit rund 140 Gemälden, Plastiken und Arbeiten auf Papier zeigt die Ausstellung die eindrucksvolle Breite des Themas und ermöglicht ein tieferes Verständnis von Beckmanns facettenreicher Kunst. Wichtige Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland – da runter der Nachlass Beck-mann, das Städel Museum, Frankfurt am Main, das Saint Louis Art Museum, Missouri /USA und das Stedelijk Museum in Amsterdam – ergänzen den umfangreichen Beckmann-Bestand der Hamburger Kunsthalle.
Virtueller Einblick in die Ausstellung MAX BECKMANN. WEIBLICH – MÄNNLICH, Live übertragen am 25.09.2020
Max Beckmann schrieb Geschlechterrollen fest und öffnete sie zugleich, er fand Zartheit in Frauen- und in Männerfiguren, Schlagkraft in der Heldin wie im Helden. Fasziniert von den Mythen verschiedenster Kulturen, kannte er die uralte Vorstellung, dass Frau und Mann aus einem einzigen, androgynen Geschlecht hervorgingen, nach dessen Einheit man sich auf ewig zurücksehnt. Darüber hinaus las und kommentierte er zeitgenössische, bis heute diskutierte Schriften von Carl Gustav Jung und Otto Weininger, die Individualität als Verbindung von weiblichen und männlichen Anteilen erklärten. Von sich selbst zeichnete Beckmann gern das Bild eines mannhaft entschlossenen Weltendeuters, das bis heute die Wahrnehmung seines Werks dominiert und sich einem offeneren Verständnis seiner vielschichtigen Kunst entgegenstellt
Die Ausstellung „Max Beckmann. weiblich-männlich“ bildet im Jahr 2020 einen Höhepunkt im Programm der Hamburger Kunsthalle und führt eine Reihe vielbeachteter Präsentationen zur Kunst Beckmanns fort, darunter „Selbstbildnisse“ (1993), „Landschaft als Fremde“ (1998) und „Die Stillleben“ (2014). Ursprünglich angekündigt für eine Laufzeit von April bis August 2020 ist „Max Beckmann. weiblich- männlich“ nun vom 25. September 2020 bis zum 24. Januar 2021 in Hamburg zu sehen.
AUSSTELLUNG
25. September 2020 bis 14. März 2021 Max Beckmann weiblich-männlich
KATALOG
Max Beckmann Weiblich – männlich
Karin Schick, Hamburger Kunsthalle (hrsg.), mit Beiträgen von Barbara Copeland Buenger, Thomas Noll, Karin Schick, Änne Söll, Sophia Colditz, Ann-Kathrin Hubrich, Hardcover, Pappband, 240 Seiten, 175 farbige Abbildungen, 20 s/w Abbildungen, 23 x 28 cm, mit Lesebändchen, Prestel, ISBN 9783791359779
KONTAKT
Hamburger Kunsthalle
Stiftung öffentlichen Rechts
Glockengießerwall 5
20095 Hamburg
MEDIEN
App der Hamburger Kunsthalle: Zur Begleitung des Ausstellungsbesuches sowie zur Vor- und/oder Nachbereitung steht in der App der Hamburger Kunsthalle eine Audiotour gratis zum Download bereit
Virtueller Rundgang: Die Hamburger Kunsthalle hat in enger Zusammenarbeit mit ZDFkultur eine digitale Max Beckmann-Aus-stellung entstehen lassen, die noch bis zum 24. Januar 2021 in der Digitalen Kunsthalle des ZDF über https://digitalekunsthalle.zdf.de zur Verfügung steht. Die gleichnamige Schau ermöglicht einen Online-Streifzug durch Beckmanns Bilderkosmos.
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