Buchtipp

Das Crowdfunding-Handbuch

Die Erinnerungen einer 102-Jährigen in Kalenderform, ein Möbelbauprojekt mit Flüchtlingen, ein verpackungsfreier Supermarkt oder fair produzierte Turnschuhe – bei all diesen Beispielen ist Crowdfunding das Zauberwort: Startkapital für Innovationen und kreative Unternehmungen kommt dabei nicht von der Bank oder der Erbtante, sondern direkt von der „Crowd“, d. h. von den möglichen Unterstützern und Interessenten.

Immer mehr Menschen lassen auf diese Art gezielt Ideen von anderen Wirklichkeit werden – kleine und große, mit fünf oder auch 500 Euro, weil sie sich dafür begeistern und das Ergebnis sehen wollen. Vor etwas mehr als zehn Jahren fing es an: Eine Musikerin wollte eine neue CD produzieren, ihre Fans wollten diese gern hören. So weit, so wenig erwähnenswert – doch etwas war neu: Über die Schnittstelle Internet wurde der Wunsch vieler einzelner im Vorfeld gebündelt, und auf der Basis ihrer finanziellen Unterstützung konnte die CD entstehen. Das Prinzip Crowdfunding war geboren.

Seitdem sind weltweit unzählige Vorhaben über „Schwarmfinanzierung“ realisiert worden, und es werden immer mehr. Die Bandbreite reicht dabei von kleinen, eher privaten Projekten bis hin zu Unternehmensgründungen, von der irrwitzigen Idee bis zum ernsthaften gesellschaftlichen Experiment. Was ist das für eine Methode, die die Konsumenten mit ins Boot holt und die Initiatoren unabhängig macht von großen Geldgebern; bei der alles möglich zu sein scheint, wenn man nur verstanden hat, wie sie funktioniert – und genügend Gleichgesinnte findet? Welche Projekte eignen sich für die Methode, was ist dabei zu bedenken – und was passiert, wenn das Ganze nicht funktioniert wie geplant?

Solch grundsätzliche Fragen beantwortet Das Crowdfunding-Handbuch, bevor es Schritt für Schritt erläutert, wie eine Crowdfunding-Kampagne geplant und durchgeführt wird. Zusammen mit den Crowdfunding-Pionieren von Startnext, einer Plattform für Schwarmfinanzierung im deutschsprachigen Raum, erklärt Autorin Ulrike Sterblich im Crowdfunding Handbuch das Prinzip anschaulich, kompakt und für jeden nachvollziehbar. Tipps und Erfahrungsberichte erfolgreicher Projektstarter illustrieren die Anleitung. Das Ergebnis ist ein echtes Handbuch zum Thema, für alle verständlich, konkret und inspirierend. Ganz nebenbei erfährt man Wesentliches über Kollaboration und Kommunikation im digitalen Zeitalter und begreift irgendwann, dass es nicht nur um Geld geht, sondern um nichts weniger als einen Paradigmenwechsel – oder in den Worten eines Starters: „Crowdfunding kehrt die Machtverhältnisse um.“

Die Autoren

Ulrike Sterblich kannte das Prinzip Crowdfunding vor der Arbeit am Crowdfunding Handbuch vor allem aus der Perspektive der Projekt-Unterstützerin. Sie schreibt Bücher, Kolumnen und kurze Hörspiele; als „Supatopcheckerbunny“ hat sie in Radio- und TV-Beiträgen sowie einer Bühnenshow Kompliziertes einfach erklärt und mit Tex Rubinowitz Comics gemacht.

Anna Theil, Tino Kreßner und Denis Bartelt sind die Köpfe hinter Startnext, einer 2010 gegründeten Crowdfunding-Plattform für kreative und nachhaltige Ideen.

0 Kommentare
Kommentare einblenden