baa 2014

2. boesner art award an Dirk Stewen

Der zweite boesner art award fand am 13. Juni 2014 mit der feierlichen Preisverleihung und der Ausstellungseröffnung seinen Höhepunkt. Vom 14. Juni bis 17. August war das Märkische Museum Witten Ausstellungsort. Wie schon bei der ersten Vergabe des Awards erhielt boesner zahlreiche Bewerbungen, allerdings nach einem abgeänderten Verfahren: 2014 nahmen Künstler teil, die von einem Gremium aus renommierten Kuratoren, Kunstwissenschaftlern, Museumsfachleuten und Kunstjournalisten vorgeschlagen wurden. Im Anschluss wählte die fünfköpfige Fachjury (Dr. Kunibert Bering, Christoph Kohl, Dr. Dietmar Rübel, Dr. Monika Wagner und Sepp Hiekisch-Picard) die Sieger aus.

Untitled (Akt), 2013; Finnpappe, mit Gesso getünchtes Holz, Papiermappen und Inkjet Prints, Größe variabel Copyright: Matthias Kolb / Dirk Stewen
Detail aus: Untitled, 2013; Tusche, Gouache, Inkjet Prints, Fäden auf RC-Fotopapier, 156 x 122 cm Copyright: Matthias Kolb / Dirk Stewen
Untitled (Soft Corps XXIV), 2012; Papier, Gouache, Laserkopien, Fäden, 151 x 111,5 cm Copyright: Matthias Kolb / Dirk Stewen

Die Preisträger

Der Hamburger Künstler Dirk Stewen (*1972) erhält den ersten Preis des boesner art award 2014. In seinen Arbeiten präsentiert er „Berührungspunkte der Fotografie mit ihren ‚Vorfahren‘, dem Zeichnerischen und Malerischen“. Stewen schöpft dazu aus einem Fundus an Materialien, der seit mehr als einer Dekade stetig wächst: Er verwendet verschiedenste Papiere, Tinten und Farben und ausschließlich eigene Fotografien. Dabei verbindet er Zufallsmomente mit kalkulierter Präzision und stellt trotz widersprüchlichster Materialien eine besondere Balance her. Nach einem Studium der Kunstgeschichte in Bochum studierte Stewen an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Seine Werke sind in nationalen und internationalen Ausstellungen zu sehen; seine Arbeit wurde mit zahlreichen Stipendien gefördert: So war Stewen Artist in Residence in der Chinati Foundation in Marfa/Texas und in der Villa Aurora in Los Angeles.

Der 1. Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

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Der Hamburger Dirk Stewen gewann 2014 die zweite Auflage des boesner art award
Copyright: Dirk Stewen

Der zweite Preis des boesner art award 2014 wird Andreas Fischer (*1972) für seine kinetischen Objekte verliehen. Die unerwartet lebendigen Maschinen aus Alltagsgegenständen und technischen Fundstücken werfen Fragen auf, wenden sich direkt an den Betrachter, scheinen gefangen in steter Wiederholung und weisen doch weit darüber hinaus: Unterlegt mit Soundcollagen, Gesang und Kommentaren erzählen sie „innere Geschichten“ über menschliche Zustände und existenzielle Fragen des Daseins. Der gebürtige Münchener Fischer studierte an der Kunstakademie Düsseldorf, in der Rheinmetropole lebt und arbeitet er auch. Fischer war mit seinen Arbeiten bereits in diversen Einzelausstellungen wie zum Beispiel bei Johann König, Berlin und 2012 im Kölner Museum Ludwig sowie zahlreichen Gruppenausstellungen vertreten. 2012 gewann Fischer das Projekt-Stipendium der Kunststiftung NRW, das Katalog-Stipendium des Kunstfonds Bonn, das Peil-Stipendium der Peil-Stiftung Düren sowie 2010 das Atelier-Stipendium von Schloss Ringenberg.

Der 2. Preis ist mit 5000 Euro dotiert.

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Andreas Fischer belegte beim boesner art award 2014 den zweiten Platz
Copyright: Andreas Fischer

Sonja Alhäuser (*1969) ist die dritte Preisträgerin des boesner art award 2014. Ihre Werke oszillieren zwischen Installation, Performance und Skulptur und machen vielfältige Materialien zum Teil auch sinnlich erfahrbar. Dazu kombiniert Alhäuser klassische Techniken mit innovativen Materialien, vorzugsweise Lebensmitteln: Ihre gekühlten Skulpturen aus Butter oder Margarine lassen Arbeitsprozesse bei unterschiedlichen Temperaturen erahnen, ein mit Pigmenten und Duftölen gestaltetes Seifenfresko lässt den Betrachter selbst zum Akteur werden. Alhäuser studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Werke waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen: Preise und Stipendien förderten ihre Arbeit, so etwa ein Projektstipendium des Künstlerhauses Schloss Balmoral und der Förderpreis der Stadt Düsseldorf. Lehraufträge führten sie unter anderem an die HBK Braunschweig und die Kunsthochschule Berlin-Weißensee.

Der 3. Preis ist mit 2500 Euro dotiert.

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Der dritte Platz beim boesner art award 2014 ging an Sonja Alhäuser
Copyright: Sonja Alhäuser

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Profile

Das Märkische Museum Witten verfügt über eine Sammlung mit rund 5.000 Werken deutscher Malerei und Grafik des 20. Jahrhunderts. Einen Schwerpunkt bildet das deutsche Informel. Die wichtigsten Protagonisten, wie zum Beispiel K.O. Götz, Peter Brüning, Winfred Gaul, Gerhard Hoehme, Emil Schumacher, Fred Thieler und viele andere, sind in der Sammlung vertreten. Das Museum spiegelt die Entwicklungen der Abstraktion in der Kunst in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wider. Ein ausgesuchter Bestand an Werken der Expressionisten bildet den Grundstock der Sammlung. Neben den wechselnden Sammlungspräsentationen stellen die Ausstellungen zeitgenössischer Kunst einen weiteren Schwerpunkt des Hauses dar. Hierbei werden aktuelle Entwicklungen der deutschen und internationalen Gegenwartskunst vorgestellt.

[Foto: Jörg Fruck]

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