Ausstellung

Zeitlose Schönheiten

Die Stillleben der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden

Farbenfrohe Blumen, prunkvolle Gefäße, kostbare Sammelobjekte – die Künstlerinnen und Künstler des 17. Jahrhunderts vermochten es, mit äußerster Präzision und Hingabe die fragile Schönheit der sie umgebenden Welt in all ihrer Pracht und überbordenden Üppigkeit bildlich festzuhalten. Kurz zuvor, bereits Ende des 16. Jahrhunderts, bildete sich das Stillleben als eigene Kunstgattung heraus und erfreute sich wachsender Beliebtheit. Die Gemäldegalerie Alte Meister der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden widmet diesem Genre mit „Zeitlose Schönheit. Eine Geschichte des Stilllebens“ eine umfassende Sonderausstellung mit Werken aus dem eigenen Bestand, die die Entwicklung des Stilllebens sowie seine Bedeutung beleuchtet. Einige der Gemälde sind eigens für diese Präsentation restauriert worden und nach langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.

Die Ausstellung lädt ein, die Welt des Stilllebens und seine geheimnisvolle Bildsprache zu erkunden: Was genau macht ein Stillleben aus? Welche Bedeutung und Funktion hatten und haben solche Darstellungen? Welche Allegorien und Symbole verbergen sich in diesen Motiven?

Die Ausstellung in Dresden lädt dazu ein, die Welt des Stilllebens und seine geheimnisvolle Bildsprache in Ruhe zu erkunden.

Adriaen van Utrecht, Großes Stillleben mit Hund und Katze, 1647, Öl auf Leinwand; 184 x 227 cm, © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunst sammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut.
Adriaen van Utrecht, Großes Stillleben mit Hund und Katze, 1647, Öl auf Leinwand; 184 x 227 cm © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunst sammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Pieter Claesz, Stillleben mit hohem goldenen Pokal, 1624, Öl auf Eichenholz, 65 x 55,5 cm, © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut.
Pieter Claesz, Stillleben mit hohem goldenen Pokal, 1624, Öl auf Eichenholz, 65 x 55,5 cm © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut
Wallerant Vaillant, Ein Brett mit Briefen, Federmesser und Schreibfeder hinter roten Bändern, 1658, Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, 51,5 x 40,5 cm, © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut.
Wallerant Vaillant, Ein Brett mit Briefen, Federmesser und Schreibfeder hinter roten Bändern, 1658, Öl auf Papier, auf Leinwand aufgezogen, 51,5 x 40,5 cm © Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Elke Estel / Hans-Peter Klut

Stillleben waren Glanzstücke dekorativer Raumausstattungen und ein Spiel mit dem Auge (frz. „Trompe-l‘oeil“), bei dem die optische Wirkung des Motivs im Mittelpunkt stand. Über 90 Gemälde aus dem eigenen Bestand, unter anderem von Frans Snijders, Jan Davidsz. de Heem, Adriaen van Utrecht oder Rachel Ruysch, erzählen Geschichten übers Bewundern, Forschen, Sammeln – und Vergehen. Zugleich zeugen sie von Weltbildern, naturwissenschaftlicher Neugier, wirtschaftlichen Interessen und kolonialer Ausbeutung. Die reiche Sammlung an Stillleben in der Gemäldegalerie Alte Meister mit dem Schwerpunkt auf dem 17. Jahrhundert eignet sich hervorragend, um diese Zusammenhänge nachzuzeichnen. Das Publikum wird in die Anfänge der Gattung eingeführt und entdeckt seine Elemente auch in der Porträt- oder Genremalerei. Besonders in der christlichen Kunst spielte die symbolische Bedeutung einzelner Pflanzen- und Tiermotive eine wichtige Rolle. Weitere Bereiche geben einen Überblick über die breite Fächerung der Gattung: Prunkstillleben, Jagdstillleben, Waldbodenstillleben, Blumen- und Früchtestücke, Vanitas-Bilder.

Die Künstlerinnen und Künstler des 17. Jahrhunderts hielten mit Präzision und Hingabe die fragile Schönheit der sie umgebenden Welt in all ihrer Pracht bildlich fest.

Ergänzt wird die Schau mit Leihgaben aus der Skulpturensammlung, dem Kupferstich-Kabinett, dem Grünen Gewölbe, der Porzellansammlung, dem Kunstgewerbemuseum und dem Mathematisch-Physikalischen Salon der SKD sowie der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (SLUB). Die Ausstellung wird im Winckelmann-Forum gezeigt und ist in zehn Kapitel gegliedert. Ein Glossar gibt Einblick in die versteckten Botschaften der Gemälde. In einer Medienstation werden die auf ausgewählten Stillleben dargestellten Tier- und Pflanzenarten bestimmt und tiefere Bedeutungsebenen erläutert. Zusätzliche Informationen bietet ein kostenfreier Audioguide. Im reichhaltigen Begleitprogramm werden die Stillleben aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. So können die Besucher*innen unter anderem mit einem Insekten- oder Vogelkundler, einem Botaniker und einem Historiker über die Bilder ins Gespräch kommen. Zahlreiche Mitmachangebote und Workshop sowie Blumensteck- und Malkurse sowie vielfältige Veranstaltungen für Familien und Kinder ergänzen die Schau.

Adriaen van Utrecht

Rachel Ruysch

Gerard Dou

Wallerant Vaillant


Ausstellung
Bis 1. September 2024
Zeitlose Schönheit
Eine Geschichte des Stilllebens
Gemäldegalerie Alte Meister
Zwinger
Theaterplatz 1, 01067 Dresden
Tel. +49-(0)351-49142000

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