Eine Sekunde, eingefangen aus dem Schwung der Bewegung, erstarrt wie plötzlich eingefroren und aus allen erzählerischen Zusammenhängen gelöst: Der Protagonist verharrt in Aufmerksamkeit. Warum? Und vor allem: Wer ist noch mit im Spiel? Das in Schwarz-, Weiß- und Grautönen gehaltene Männerporträt gibt dem Betrachter Rätsel auf: Wohin richtet sich der Blick des Dargestellten, der in weißem Hemd, schwarzer Hose mit passenden Socken und polierten Schuhen fast sonntäglich gekleidet ist? Gesichtszüge und Haltung berichten weder von Bedrohung oder Unsicherheit, die hochgekrempelten Ärmel sind leger, doch der Blick ist wachsam, die Haltung unruhig. Was wird als Nächstes passieren?
Malgrund für dieses mit 180 x 130 cm großformatige Werk aus der Reihe „Ten ways to create a picture“ ist das rückseitig transparent grundierte Jutegewebe „Natura“. Es wurde mit anthrazit pigmentiertem Kreidegrund grundiert, um einen stumpfen, sehr neutralen und dabei gut saugenden Malgrund für die Ölmalerei zu bekommen. Die Vorzeichnung ist mit Kohle angelegt.
Vorbild war ein Magazinfoto aus den 1950er-Jahren: Ein seinerzeit sehr bekannter amerikanischer Baseballstar in einem privaten Moment, als er mit Kindern und einem älteren Mann spielt. Dieser eigentlich heitere und gelöste Zusammenhang wird durch die bewusst angelegte Isolierung des Dargestellten aufgebrochen und wandelt sich in einen irritierenden Zustand der Vereinzelung.
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