Hintergrund

Charakter und Atmosphäre

Sie wirken lässig, romantisch oder mondän – die Räume, die Hans-Peter Müller malt, haben Charakter. Fast so wie Menschen. Nur kommen die fast nie in seinen Bildern vor. „Weil sie eine zusätzliche Geschichte erzählen würden“, erklärt der Künstler, der sich dadurch nicht ablenken lassen möchte, weil er der Überzeugung ist: „Interieurs sind ein unerschöpfliches Thema“.

Eines, das sich wie ein roter Faden durch die Kunstgeschichte zieht: Derartige „Zimmerporträts“ – ebenfalls ohne Menschen – finden sich in allen Epochen. Etwa Vincent van Goghs „Schlafzimmer in Arles“ ebenso wie Adolph Menzels „Balkonzimmer“, in dem ein leichter Windhauch den Vorhang sanft in den Raum wehen lässt. Dass Hans-Peter Müller besonders beim Menzel-Bild geradezu ins Schwärmen kommt, ist keine Überraschung. Denn auch seine Raumgemälde atmen diese Zartheit, spielen elegant mit dem Licht.

Und wo das ist, sind bekanntlich auch Schatten. In einigen seiner Werke könnten sie, so schätzt der in Witten an der Ruhr lebende Maler, bis zu 50 Prozent eines Gemäldes bedecken. Erstaunlich, dass selbst solche Arbeiten des 67-Jährigen keineswegs bedrückende Düsternis verbreiten. Und doch ist’s kein Zufall. Denn zum einen versteht er es meisterhaft, Licht und Schatten pointiert, fast ausbalanciert über die Leinwand zu verteilen. Zum anderen sind diese Schatten nie völlig schwarz, sondern violett, dunkelblau und vandyckbraun in verschiedenen Abstufungen. Gehört Mut zu so viel dunkler Fläche? „Nein“, meint Müller beherzt, „nicht, wenn man sich die Freiheit nimmt, in solche dunklen Flächen herein zu malen. Man muss sie sich erarbeiten, es ist so, wie im Dunklen zu tappen.“

Dem stehen dann helle Lichtreflexe gegenüber, die manche Motive von Tischen und Stühlen im Raum geradezu prismatisch aufzubrechen scheinen. Auch dadurch entsteht das Markenzeichen fast aller Müller-Bilder: Dass die Motive geschickt zwischen Abbild und Abstraktion changieren, etwa in Bildern wie „Spiegeltisch“ oder „Mutter Schulte Tisch“. Und so, wie das Dunkel in seinen Werken nie schwarz ist, so sind die Lichtpunkte in diesen Gemälden nur in ganz seltenen Ausnahmen rein weiß. Meist handelt es sich um Abstufungen.

Bild 1 »Atelier III«, Öl auf Leinwand, 120 x 170 cm
Atelier III, Öl auf Leinwand, 120 x 170 cm © Hans-Peter Müller
Bild 2 »De Klok«, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm
De Klok, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm © Hans-Peter Müller
Bild 3 »Fensterplatz«, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm
Fensterplatz, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm © Hans-Peter Müller
Bild 4 »Maleragues I«, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm
Maleragues I, Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm © Hans-Peter Müller
Bild 5 »Maleragues II«, Öl auf Leinwand, 130 x 80 cm
Maleragues II, Öl auf Leinwand, 130 x 80 cm © Hans-Peter Müller
Bild 6 »Ernst & Young«, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm
Ernst & Young, Öl auf Leinwand, 100 x 180 cm © Hans-Peter Müller
Bild 7 »Bahnsteig Warteraum«, Öl auf Leinwand, 200 x 150 cm
Bahnsteig Warteraum, Öl auf Leinwand, 200 x 150 cm © Hans-Peter Müller
Bild 8 »Museum Kalkar«, Öl auf Leinwand, 110 x 170 cm
Museum Kalkar, Öl auf Leinwand, 110 x 170 cm © Hans-Peter Müller
Bild 9 »Spiegeltisch«, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm
Spiegeltisch, Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm © Hans-Peter Müller
Bild 10 »Frankfurt«, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm
Frankfurt, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm © Hans-Peter Müller
Bild 11 »Mutter Schulte Tisch«, Öl auf Leinwand, 54 x 70 cm
Mutter Schulte Tisch, Öl auf Leinwand, 54 x 70 cm © Hans-Peter Müller
Bild 12 »Kellner«, Öl auf Leinwand, 120 x 70 cm
Kellner, Öl auf Leinwand, 120 x 70 cm © Hans-Peter Müller

Um möglichst viele Farbnuancen auf engem Motivraum zu erhalten, benutzt Hans-Peter Müller fast nie saubere Pinsel. Gern taucht er sie in den Farbgrund, der in den Pinselgläsern nach dem Abschütten der Terpentinlösung übrigbleibt, um mit dieser Farbmasse erste Akzente auf dem Bild zu setzen. „Ich halte mich nicht an Techniken“, lautet sein Künstler-Credo. Dabei hat er natürlich in seinem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf, Abteilung Münster, durchaus fundiert klassische Mal- und Materialkunde erlernt. Aktzeichnen etwa bei Gustav Deppe an der Fachhochschule für Design Dortmund. Weil dort damals die Modelle fehlten, hat der motivierte Bochumer sich gleich selbst ausgezogen – und hatte bei dem als ruppig geltenden Meister gleich einen Stein im Brett. „Deppe konnte sehr bollerig sein. Beim Aktzeichnen ging er herum und fragte beispielsweise: ‚Was malen Sie denn da für einen Stutenkerl?‘“, erinnert sich Hans-Peter Müller im Rückblick amüsiert. Doch er habe viel bei dem in Witten ansässigen Künstler gelernt: „Besonders, Motive komplex und in ihrem Wesentlichen zu erfassen. Wenn ein Student bei Deppe anfing, sich an einem Detail etwa eines Gesichtes festzumalen, dann ermahnte er ihn: ‚Wir veranstalten doch hier kein Porträtzeichnen‘!“

„Ich musste über 60 werden, um zu sagen: Jetzt ist es gut.“

Auch hat er in seinem späteren Kunststudium in Münster durch seine Professorin Ludmilla von Arseniew gelernt, nicht „rumzupingeln“, so Müller. „Wobei ich schon sehr genau bin“, betont er jedoch. Aber anders als früher, wo es länger dauerte, bis er mit einem Bild seinen Frieden schloss und es nach inneren Kämpfen als vollendet empfand, könne er heute besser loslassen: „Doch ich musste über 60 werden, um zu sagen: Jetzt ist es gut.“ Dennoch könne er sich auch jetzt noch eine ganze Zeit lang an einem Bildausschnitt festmalen. „Auch deshalb beherzige ich bis heute die alte Akademieregel, das Bild während des Schaffensprozesses auf den Kopf zu stellen. Dadurch wirkt es abstrakter, man gewinnt Distanz und gleichzeitig einen Eindruck, ob die einzelnen Teile zusammenpassen.“

Schon als Schüler war der gebürtige Kieler fasziniert von der Freiheit, mit der etwa Jawlensky einen Himmel einfach in Rot statt in Blau dargestellt hat, oder wie selbstbestimmt Matisse seine Farbauswahl getroffen hat. Überhaupt Jawlensky: Die Begegnung mit dessen Werk war eine Initialzündung für den ganz jungen Hans-Peter Müller. „In der vierten Klasse der Volksschule hat der Lehrer uns Jawlenskys Serie von Christusgesichtern gezeigt, die sogenannten Meditationen, und da hat mich was berührt und nie mehr losgelassen“, erinnert er sich.

Hans-Peter Müller, Foto: Elke Probst
Hans-Peter Müller, Foto: Elke Probst

Irgendwo zwischen dem streng Strukturellen und dem Experimentellen in Farbe und Form dieser Jawlensky-Meditationen hat sich auch Hans-Peter Müllers Werk entwickelt. Das Thema Räume hat ihn so richtig gepackt, als er seinen Abschluss zum graduierten Designer absolvierte. Denn seine Examensarbeit behandelte Variationen von Räumen, ausgeführt u.a. mit Farbstiften, als Siebdruck oder Aquarell. „Schon damals haben mich leere Räume angezogen“, erinnert sich Hans-Peter Müller.

Dass einige seiner Café-Bilder holländische Titel wie „Leidseplein“ oder „De Klok“ tragen, ist kein Zufall. Amsterdam gehört zu den Lieblingsstädten des Witteners: „Nach dem Studium in Münster habe ich mit einem Künstlerkollegen ein Hausboot in Amsterdam gekauft, weil ich nicht provinziell versacken wollte. Auf der anderen Seite bezeichnen die Holländer Amsterdam als größtes Dorf der Welt. Und da ist in Bezug auf die Geborgenheit, die sich auch in meinen dortigen Café-Szenen spiegelt, sicherlich was dran“, so Hans-Peter Müller. Wenn er ein Raumobjekt seiner Begierde aufgespürt hat, fotografiert er es ausgiebig, teils in Serie: „Im Grand Café des Amsterdamer Bahnhofs war ich zu diesem Zweck viele Male.“

Klok II, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm
Klok II, Öl auf Leinwand, 100 x 120 cm
© Hans-Peter Müller

Derartige Fotobeute nimmt er dann mit nach Hause, um sie genau zu sezieren. Da werden auch schon mal Teile weggeschnitten, die bereits auf den ersten Blick überflüssig für das spätere Gemälde erscheinen. Dann entstehen nach diesen Fotos Skizzen. „Ich zeichne diese Fotos nicht sklavisch ab, sondern es ist eine Art Klärungsvorgang“, beschreibt Hans-Peter Müller. Und weiter: „So entdecke ich während des Skizzierens Details, die ich vorher gar nicht wahrgenommen habe, und andere, die ich unbedingt in der späteren Komposition haben möchte. Und ich spüre dabei schon, wie groß das spätere Bild werden soll.“ So werden aus Fotos von wenigen Zentimetern teils Gemälde, die bis zu mehreren Metern messen können. Mit Kohle entsteht dann eine Vorzeichnung auf der Leinwand, die anschließend mit Farben übermalt wird. „Diese Struktur gibt mir Halt, denn ich fange nicht in irgendeiner Ecke mit dem jeweiligen Bild an“, so beschreibt der Künstler seine Arbeitsweise.

„Farbe interessiert mich nicht so. Mir geht es um Licht und Schatten.“

Aus einem kleinen Zeitungsbildchen wurde beispielsweise das etwa 80 Zentimeter mal einen Meter messende Gemälde „Straßencafé“: Drei Stühle und ein Bistro-Tisch stehen da auf dem Gehsteig. Der Grundton ist blassblau-grau, fast farbentleert. Das Bild ist ein Paradebeispiel für Hans-Peter Müllers zunächst keck anmutende Behauptung: „Farbe interessiert mich nicht so. Mir geht es um Licht und Schatten. Ich könnte mir meine Bilder auch in einem Schwarz-Weiß-Katalog vorstellen.“ Und schaut man die Werke des Witteners nochmal in Ruhe durch, so ist festzustellen: Hier herrschen tatsächlich erdige Farben deutlich vor. Auch, wenn immer wieder rote, gelbe oder blaue Akzente gesetzt werden. Und in seltenen Fällen lugt auch mal ein Grün durchs Fenster. „Aber dann versuche ich, die Natur aufzulösen, denn ich will keine Bäume malen.“

Das zeigt einmal mehr, dass Hans-Peter Müller sich ungern Erwartungshaltungen beugt oder festlegen lässt. Auch nicht auf die Malerei allein. So fasziniert ihn die Konzeptkunst, was sich in seinen Objekten wie „Zwinge und Keil“ oder den „Denktafeln“ spiegelt. Jene waren zunächst eine Schnapsidee bei Wein mit Freunden. Und zwar in Zusammenhang mit einer Prämierung von 1.000 Euro für denjenigen, der die hässlichste Bausünde in Hans-Peter Müllers Heimatstadt findet. „Wir fanden, dass auch gleich der Abriss folgen sollte und an die leere Stelle eine Art Gedenktafel installiert werden sollte“, erinnert er sich. Und: „Es verging einige Zeit, bis ich den Schriftzug ,Denktafel’ aufzeichnete und es dauerte wiederum, bis ich jemanden fand, der die Tafeln herstellen konnte.“ Zunächst in Edelstahl, dann in verrostetem Stahl, auch Marmor, Glas und Schiefer wurden ausprobiert. 60 dieser Denktafeln gibt es inzwischen, deren Interpretation dem Betrachter offensteht. Wobei der Wittener sie nicht in den Elfenbeinturm der Museen entrückt wünscht, sondern durchaus auch in den politischen Raum. So hängt denn eine auch am Sitzungssaal des Kreistages in Schwelm. Über Müllers Teilnahme an der Ausstellung „Kunstbrücken“ vor einigen Jahren in Görlitz und dem benachbarten polnischen Zgorzelec, wohin er ebenfalls Denktafeln mitnahm, kamen sie über Künstlerkollegen bis nach Portugal oder ins Mark-Rothko-Zentrum in Lettland. Doch auch im hiesigen Denkraum würden sie sich fabelhaft zur Weiterverbreitung eignen …

Bild 13 »Fabrik«, Öl auf Leinwand, 90 x 150 cm
Fabrik, Öl auf Leinwand, 90 x 150 cm © Hans-Peter Müller
Bild 14 »4 Sessel«, Öl auf Leinwand, 90 x 210 cm
4 Sessel, Öl auf Leinwand, 90 x 210 cm © Hans-Peter Müller
Bild 15 »Kreishaus«, Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm
Kreishaus, Öl auf Leinwand, 60 x 70 cm © Hans-Peter Müller
Bild 16 »Erker N•Y•C•«, Öl auf Leinwand, 150 x 120 cm
Erker N•Y•C•, Öl auf Leinwand, 150 x 120 cm © Hans-Peter Müller
Bild 17 »Billard III«, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm
Billard III, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm © Hans-Peter Müller
Bild 18 »Hocker blau«, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Hocker blau, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm © Hans-Peter Müller
Bild 19 »Zilvermeuve II«, Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm
Zilvermeuve II, Öl auf Leinwand, 150 x 200 cm © Hans-Peter Müller
Bild 20 »Straßencafé«, Öl auf Leinwand, 80 x 105 cm
Straßencafé, Öl auf Leinwand, 80 x 105 cm © Hans-Peter Müller
Bild 21 »Kittel bunt«, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm
Kittel bunt, Öl auf Leinwand, 80 x 80 cm © Hans-Peter Müller
Bild 22 »unfertig-fertig«, Öl auf Leinwand, 90 x 100 cm
unfertig-fertig, Öl auf Leinwand, 90 x 100 cm © Hans-Peter Müller
Bild 23 »Mutter Schulte I«, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm
Mutter Schulte I, Öl auf Leinwand, 120 x 150 cm © Hans-Peter Müller
Bild 24 »Atelier II«, Öl auf Leinwand, 170 x 120 cm
Atelier II, Öl auf Leinwand, 170 x 120 cm © Hans-Peter Müller

Der Malerei bleibt der Wittener selbstverständlich weiter treu. Und auch der Zeichnung, wovon inzwischen über hundert Künstlerbücher künden. Darin finden sich Bleistiftskizzen von Gesichtern und Räumen oder Hans-Peter Müller nutzt sie „als Experimentierfeld, um absichtslos mit Farben umzugehen.“ Und anders als in den Raumgemälden finden sich in diesen Büchern jede Menge menschliche Porträts: „Ich sammele darin Gesichter, die mir gefallen“, erklärt der Wittener. Seit rund 30 Jahren sind diese Bücher in verschiedenen Größen Bestandteil seines Werkes. Meistens ist eine Seite beschrieben, während sich auf der gegenüberliegenden Seite eine Zeichnung befindet. Beide Seiten beziehen sich aber nicht aufeinander, „oft halte ich Schilderungen meines Tagesablaufs fest, aber es sind nur Alltäglichkeiten. Also nichts, was einem Käufer eines solchen Buches große analytische Aufschlüsse über mich vermitteln würde“, so der Künstler. Häufig übermale er schließlich die Schriftseite, eben auch mit Porträts. „Die Schrift ist dann wie eine Hintergrundstruktur“, erklärt Müller. Und weiter: „Schreiben ist wie Zeichnen, deshalb bin ich auch begeistert von Hanne Darbovens Werk.“

Auch Giorgio Morandi und dessen weltberühmte Stillleben faszinieren den Wittener. Was nicht überraschend ist, denn der Italiener experimentierte ebenfalls mit Flächigkeit und Räumlichkeit, zum Beispiel bei der malerischen Berücksichtigung von Schatten. Und seine Darstellungen von Alltagsobjekten wie Schalen, Flaschen, Kannen, Becher und Vasen hatten etwas Magisches. „Vor ein Morandi-Bild würde ich mich gerne zur Meditation setzen“, schwärmt der Wittener. Von dem besitzt er zwar kein Bild, aber dafür eine Originalgrafik von Pierre Soulages, die der Wittener vor einigen Jahren mit einem Sammler gegen ein eigenes Werk tauschte. Es passt perfekt zu Müllers Bildwelt: Denn auch die dunkelfarbigen, eleganten Pinselschwünge des Franzosen beweisen, wie vielfarbig vermeintliches Schwarz sein kann.

Und wer meist menschleere Räume liebt wie Hans-Peter Müller, kommt natürlich an einem nicht vorbei: Edward Hopper. „Als ich erstmals dessen Bilder gesehen habe, bin ich fast ohnmächtig geworden“, schildert er seine Begeisterung für den amerikanischen Künstler, der längst weltweit Kultstatus besitzt. Müllers Querformat „Die Fabrik“, 1,50 Meter lang und fast einen Meter hoch, kommt der Bildwelt Hoppers recht nahe. Wenn das Auge wie beim Lesen von links nach rechts über das erzählerische Querformat gleitet, erwartet man unwillkürlich, dass jemand, ähnlich wie bei dem US-Maler, aus irgendeiner Gebäudenische tritt. Derartige Bilder entwickeln Sogwirkung: Die Anwesenheit der Magie liegt in der Abwesenheit des Menschen. „Doch ähnliche Bilder habe ich schon gemalt, bevor ich Hoppers Werke kannte“, betont Hans-Peter Müller.

Der 67-Jährige freut sich, „dass auch die jüngere Generation meine Bilder gut findet.“ Beispielsweise eine junge Frau, die im Elternhaus mit mehreren Müllers aufgewachsen ist: „Als sie heiratete, hat sie sich von ihren Eltern ein Bild von mir gewünscht“, meint Hans-Peter Müller nicht ohne einen gewissen Stolz, dass sein Werk scheinbar zeitlos ist.

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Profile

Hans-Peter Müller, geboren 1949 in Kiel, studierte von 1970 bis 1975 an der Fachhochschule für Design in Dortmund und 1975 bis 1980 Malerei an der Abteilung Münster der Kunstakademie Düsseldorf. Von 1981 bis 1988 lebte und arbeitete er auch in einem Hausbootatelier in Amsterdam. In den Jahren 2003 und 2004 hatte Hans-Peter Müller einen Werkvertrag an der Kunstakademie Münster inne. Hans-Peter Müller lebt in Witten an der Ruhr.

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